Cocktailforum

19. Oktober 2010, 00:10
jean.11
8193 Beiträge

Ich hab mal die OT Beiträge hierher kopiert:

Nicolas schrieb:
(...)
Wie ist das eigentlich bei Weißem Rum mit der "Reisekrankheit"? machen wir ne Zeit aus die gewartet werden muss? Ist das bei weißem überhaupt von Nöten?
Nico


SchuettelStefan schrieb:
Ich hebe früher p.k's Theorie nie wirklich so richtig verstanden. Nachdem mir aber bei verschiedenen Spirituosen wirklich deutliche Unterschiede aufgefallen sind und ich rückwirkend so über die eine oder andere Abweichung nachgedacht habe, muß ich sagen, daß ich p.k nur voll und ganz beipflichten kann (ohne zu wissen, woher das Ganze rührt). Ich hab leider keinen blaßen Schimmer, wie lange das Problem anhält, aber ich würde jetzt einfach mal pauschal als Waitingtime ein Minimum von 1 Woche (nach Erhalt) ansetzen.


shakingharry schrieb:
Wobei die Frage bleibt, ob das Problem bei den Probefläschchen überhaupt oder sogar verstärkt auftritt.


Nicolas schrieb:
Wäre mal interessant zu wissen, ob der Effekt ohne Luft in der Flasche überhaupt noch auftritt.


SchuettelStefan schrieb:
Verwirrt Die Luft, bzw. der Sauerstoff darin tut überhaupt dem einen oder anedren nicht so gut. Die Oxydation läuft allerdings nicht über so kurze Zeit. Von daher seh ich die Luft eher weniger als Problem.

19. Oktober 2010, 00:13
jean.11
8193 Beiträge

el_muerte schrieb:
shakingharry schrieb:
Wobei die Frage bleibt, ob das Problem bei den Probefläschchen überhaupt oder sogar verstärkt auftritt.


Ich denke weniger, weil das Volumen geringer ist, da kann sich gar keine so große Inhomogenität ausbilden.
WIchtig dürfte aber sein, dass die Probefläschen erst nach einer Woche aus der Hauptflasche gefüllt werden. Wink


Nitro schrieb:
hat das tatsächlich etwas mit Inhomogenität zu tun? Ich hab mich schon beim ersten Tasting gefragt wie dieses Phänomen überhaupt zu stande kommt.


shakingharry schrieb:
el_muerte schrieb:
shakingharry schrieb:
Wobei die Frage bleibt, ob das Problem bei den Probefläschchen überhaupt oder sogar verstärkt auftritt.


Ich denke weniger, weil das Volumen geringer ist, da kann sich gar keine so große Inhomogenität ausbilden.
WIchtig dürfte aber sein, dass die Probefläschen erst nach einer Woche aus der Hauptflasche gefüllt werden. Wink


Klingt logisch, obwohl ich mir das Phänomen auch nicht so richtig erklären kann.

@SchuettelStefan: Flaschen nach Lieferung eine Woche abhängen lassen.Wink


el_muerte schrieb:
Nitro schrieb:
hat das tatsächlich etwas mit Inhomogenität zu tun? Ich hab mich schon beim ersten Tasting gefragt wie dieses Phänomen überhaupt zu stande kommt.


Ich wüsste nicht woran es sonst liegen könnte. Verwirrt


Nicolas schrieb:
Sorry aber inhomogenität halte ich für äußerst unwarscheinlich. Es sind ja verschiedene Mineralien, Aromastoffe, Öle und weißnichtwas im Wasser/Alkoholgemisch gelöst. Besonders bei Bewegung verteilen sich diese Sochastisch gleich im gesammten Lösungs,ittel, also den Alkohol-Wassergemisch. Rein Physikalisch oder chemisch wäre eine Inhomogenität absdolut nicht zu erklären. Es gibt nur äußerst wenige stoffe, die das bestreben haben sich ohne äußere Einflüsse so zu verteilen, dass die Konzentration inhomogen ist, sie also das Bestreben haben sich zu gleichem zu gesellen.

Ich gehe stark davon aus, dass Ein reisekranker Rum an jeder Stelle der Flasche gleich schmeckt, und sich auch in kleinen Abfüllungen gleich gut erholt.



SchuettelStefan schrieb:
Vielleicht ist es ja auch genau das der Punkt, also die Umkehrung der Fall. Möglicherweise müssen sich ja erst wieder irgendwelche Fuselöle am Boden, oder den Flaschenwandungen ablagern, damit alles wieder in Butter ist? Verwirrt
Nehmen wir doch mal Wodka als Spirituose mit wohl dem geringsten Fuselölanteil. Hat schon mal jemand bei Wodka solch ein Verhalten beobachtet? Wenn meine Theorie stimmt dürfte dieses Verhalten auch bei Overproofs nur in geringem Maße zu beobachten sein.

19. Oktober 2010, 00:16
jean.11
8193 Beiträge

Nicolas schrieb:
Klär mich mal bitte auf...haben Overproofs weniger Fuselöle? Die sind doch einfach nur weniger verdünnt, müssen doch eigentlich mehr enthalten oder?


SchuettelStefan schrieb:
Nein, da sie höher destiliert sind, sollten eigentlich weniger drin sein.


SchuettelStefan schrieb:
Ich hab mich wahrscheinlich etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich meine natürlich Overproof, der in mehr als einem Brennvorgang destiliert wird. Mit modernen Anlagen kommt man ja heute schon im ersten Brenndurchgang auf fast 70%vol, daß wäre ja auch schon ein OP.
Die meisten Fuselöle befinden sich im Vor- und Nachlauf. Bei 2- oder mehrfacher Destilation kann noch mehr dieser unerwünschten Teile abgeschieden werden.
Deshalb enthalten OPs eben weniger FÖ, als nur einfach destilierter Rum.


el_muerte schrieb:
Nicolas schrieb:
Sorry aber inhomogenität halte ich für äußerst unwarscheinlich...


Ist vll. das falsche Wort. Sagen wir doch einfach das sich freiwillig einstellende Konzentrationsgleichgewicht wird durcheinander gebracht. Zwinker


shakingharry schrieb:
Vielleicht kann man das ja mit gärenden oder kohlesäurehaltigen Getränken vergleichen. Wenn die transportiert und geschüttelt werden, gerät bekanntlich einiges aus dem Gleichgewicht, mit manchmal fatalen Folgen. Und Alkohol ist ja immer mit Gärung verbunden, auch wenn sie unterbrochen wird. OK, ist nur ein Gedanke, aber zumindest nicht ganz abwegig.


p.k schrieb:
Naja, eine wissenschaftlich fundierte Erklärung habe ich auch nicht; aber es ist komischerweise bei Gin fast nicht der Fall, daß der Geschmack leidet, während es bei Rum sehr ausgeprägt ist. Bei Whisky ist es noch seltsamer - die meisten Whiskies brauchen einige Tage Ruhezeit, der Laphroaig Quarter aber nicht.


SchuettelStefan schrieb:
Das es bei Gin nicht, bei Rum aber schon auftritt, spricht doch eigentlich für meine Theorie, oder? Verwirrt Wäre schon recht interessant, die Ursache dafür mal genau rauszubekommen.


shakingharry schrieb:
Würde darauf hindeuten, dass es was mit den Ingredienzien und deren "Verteilung" zu tun hat. Aber wir sind hier völlig OT, vielleicht verschieben wir diese durchaus interessante Diskussion mal in einen neuen Thread ???Wink


19. Oktober 2010, 09:04
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Danke jean. Jetzt müßten nur noch mal el, oder p.k die kopierten Posts aus der Quelle löschen.
19. Oktober 2010, 11:28
Trystan
529 Beiträge

Wie wär's mal mit folgendem Test: Ein bisschen Rum direkt nach dem Transport in ein Glas geben (oder in ein Fläschchen abfüllen, wenn nicht zu viel Luft dazukommen soll) und nach einer Woche mit derselben Menge "gelagerten" Rum vergleichen. So könnte man vergleichen, ob es einen Unterschied macht ob der Rum in der Originalflasche ruht oder ob er auch in den kleinen Fläschchen rasten darf.
19. Oktober 2010, 13:56
el_muerte
10916 Beiträge

Eigentlich ist es egal, ob der Rum eine Woche bei mir steht oder bei Stefan. Wink
19. Oktober 2010, 14:23
Century
238 Beiträge

1. Flasche Rum 1-2 Wochen ruhen lassen
2. Je 4 cl in zwei kleine Flaschen abfüllen
3. Eine der beiden kleinen Flaschen 3-4 Tage lang öfter mal durchschütteln
3. Testen des Rum jeweils pur (denke ich ist am besten) aus allen drei Flaschen nebeneinander.

Aus diesem Test sollte sich ableiten lassen, ob es etwas mit dem Reisen (schütteln) zu tun hat, oder doch mit der Abfüllung in kleinen Fläschchen. Wie auch immer, man kann damit ja schon einiges ausprobieren, auch absetzen an den Seiten und und und. Wäre ja mal einen Versuch wert.

Bei welchen Spirituosen ist euch das denn bisher aufgefallen?
19. Oktober 2010, 14:25
Trystan
529 Beiträge

el_muerte schrieb:
Eigentlich ist es egal, ob der Rum eine Woche bei mir steht oder bei Stefan. Wink


Naja das stand ja gerade noch zur Debatte oder? Wär ja möglich, dass sich die Zusammensetzung ändert, wenn das Ganze wild durcheinander gewirbelt wird Verwirrt. Man, wo sind die Chemiker, wenn man sie braucht :P?

Yeah, bin jetzt Mixazubi! Bis zur Weltherrschaft ist's nicht mehr weit Laechel
19. Oktober 2010, 16:47
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Trystan schrieb:
...Man, wo sind die Chemiker, wenn man sie braucht :P?...
UeberraschtOhoh, jetzt hast Du el aber mitten in sein schwarzes Herz getroffen.
19. Oktober 2010, 19:37
el_muerte
10916 Beiträge

Trystan schrieb:
Wär ja möglich, dass sich die Zusammensetzung ändert, wenn das Ganze wild durcheinander gewirbelt wird Verwirrt.


Genau das passiert auch. Wink
19. Oktober 2010, 21:36
Cocktailboy
4158 Beiträge

Was soll sich denn da an der Zusammensetzung ändern? Verwirrt Glaube nicht dass das der Grund dafür ist Verwirrt.

lg Wink
19. Oktober 2010, 21:46
el_muerte
10916 Beiträge

Das Gleichgewicht in der Flasche wird durcheinander gebracht.
Schüttel mal ein Flasche Mineralwasser und öffne sie und dann schüttel mal eine, lass sie 2 Stunden stehen und öffne sie dann. Wink
19. Oktober 2010, 22:18
shakingharry
3368 Beiträge

Ist doch das, was ich zuvor schon sagte. Mach das mal mit einem guten Flaschenbier. Schmeckt selbst nach mehreren Stunden Wartezeit schlechter. Alles aber in viel kleinerem Rahmen (Moleküle).
20. Oktober 2010, 00:46
Trystan
529 Beiträge

SchuettelStefan schrieb:
OOhoh, jetzt hast Du el aber mitten in sein schwarzes Herz getroffen.


Oh, na das war dann aber nicht bös gemeint Zwinker

Aber anscheinend lag ich mit meiner Laienvermutung ja nicht so weit entfernt.
20. Oktober 2010, 02:23
Cocktailboy
4158 Beiträge

el_muerte schrieb:
Das Gleichgewicht in der Flasche wird durcheinander gebracht.
Schüttel mal ein Flasche Mineralwasser und öffne sie und dann schüttel mal eine, lass sie 2 Stunden stehen und öffne sie dann. Wink


Aber in einer Rumflasche ist doch kein Kohlendioxid enthalten. Dass das aus dem Mineralwasser rauskommt und danach wieder rein ist schon klar aber bei Rum ist das ja nicht der Fall. Kann sich wenn dann nur um den Sauerstoff (bzw die Luft) handeln.

lg Wink