Cocktailforum

11. Februar 2012, 01:32
el_muerte
10915 Beiträge

Du diskutierst mit jemandem aus der Branche. Zwinker
Das notwendige Übel ist die personifizierte Wirtschaftlichkeit. Praktisch jedes Medikament hat Nebenbuhler, da muss man schon besser sein, wenn man am Markt bestehen will. Leistet man sich den geringsten Fehler, wird die Konkurrenz das sofort an die Medien spielen.
Was die dritte Welt angeht, finde ich, ist es nicht das mindeste, sondern ein edler Zug, denn daran verdienen die Unternehmen nichts ( Verlust machen sie natürlich auch nicht).
Mir fällt aber spontan kein Lebensmittelhersteller ein, der in der dritten Welt Brot beinahe verschenken würde, bzw. an die Ärmsten tatsächlich verschenkt, wie das zB mit HIV Präparaten passiert.
Das Problemsind übrigens eher Politiker und Krankenkassen als Behörden, die Leute bei den Behörden haben nämlich Fachkenntnisse und wissen worüber sie da eigentlich reden. Wink
11. Februar 2012, 17:59
Nitro
975 Beiträge

el_muerte schrieb:

Das Problemsind übrigens eher Politiker und Krankenkassen als Behörden, die Leute bei den Behörden haben nämlich Fachkenntnisse und wissen worüber sie da eigentlich reden. Wink


Das ist nicht nur in der Pharmaindustrie ein Problem. Eigentlich schlimm das letztendlich die entscheiden die keine Ahnung von der Materie haben.
12. Februar 2012, 11:10
Itiswhatitis
348 Beiträge

el_muerte schrieb:
Du diskutierst mit jemandem aus der Branche. Zwinker

Habe ich auch fast vermutet. Aus Diskretionsgründen habe ich aber nicht nachgefragt.Zwinker
Ich möchte auch keinesfalls die Pharmaziebranche allgemein verteufeln. Die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich sind ein Segen für die Menschheit. Der Umgang mit der Abhängigkeit dadurch kann aber auch ein absoluter Fluch sein.
el_muerte schrieb:
Was die dritte Welt angeht, finde ich, ist es nicht das mindeste, sondern ein edler Zug,

Ich hatte mir die Freiheit genommen, von der Annahme auszugehen, das reiche Länder nur reich sein können weil es arme Länder gibt.

Verwirrt
12. Februar 2012, 11:26
Itiswhatitis
348 Beiträge

Aber um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
Ich freue mich, daß gestern viele Menschen gezeigt haben, daß die Absicht dieses Abkommen an der Öffentlichkeit vorbei zu schließen, gescheitert ist.
Super
12. Februar 2012, 14:32
Itiswhatitis
348 Beiträge

Nochmal eine Interessante Sichtweise zum Thema Arzneimittelsicherheit :

Klick
12. Februar 2012, 18:05
el_muerte
10915 Beiträge

Itiswhatitis schrieb:

Ich hatte mir die Freiheit genommen, von der Annahme auszugehen, das reiche Länder nur reich sein können weil es arme Länder gibt.

Verwirrt


Naja, um links zu definieren, muss es auch rechts geben.
Auf der anderen Seite gibt es mit Sicherheit viele Unternehmen, die deutlich mehr in der dritten Welt machen könnten, ohne dabei draufzulegen. Wink
12. Februar 2012, 18:26
el_muerte
10915 Beiträge

Itiswhatitis schrieb:
Nochmal eine Interessante Sichtweise zum Thema Arzneimittelsicherheit :

Klick

Auch wieder sehr einseitig und schwarzmalerisch.
Die Vereinfachung der Zulassung hat eigentlich für alle Seiten nur Vorteile. Wobei ich das nicht Vereinfachung sondern Optimierung nennen würde. Z.B. macht es Sinn einen Standard zu haben, wie Studien aufgebaut werden müssen, wie die Ergebnisse dargestellt werden müssen etc.
Der Supergau wäre, dass ein gutes Medikament nicht auf den Markt kommt, weil eine Studie dämlich dargestellt wurde. Das kostet den Hersteller viel Geld, die Behörde hat doppelte Arbeit, weil nach einer Verbesserung nochmal alles kontrolliert werden muss und das schlimmste: Patienten, denen das Medikament vll. helfen würde, sterben vll. weil es nicht verfügbar ist.

In den Empfehlungen fehlt
denn auch der einzige Aspekt der
Forschungsförderung, der unmittelbar
etwas mit Arzneimittelzulassung
zu tun hat: Die Forderung,
dass neue Medikamente einen
therapeutischen Fortschritt bringen
müssen.


Das müssen sie aber. Wobei Fortschritt nicht unbedingt bessere Wirkung sein muss. Darunter fallen zB auch geringere Nebenwirkungen, niedrigere Kosten oder weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Einfaches Beispiel: Grippeimpfung. Stell dir mal vor es gäbe keine Impfung ohne Hühnereiweiß, da könnten sich sehr viele Allergiker nicht impfen lassen, aber besser ist die Impfung ohne Eiweiß nicht. Es macht also durchaus Sinn für jedes Medikament mehrere Alternativen zu haben.
Die Nichtunterlegenheitsstudien machen übrigens in meinen Augen sehr viel Sinn, sie sind nämlich wenig aufwendig und wenn sich dann raustellt, dass ein neues Produkt schlechter als bereits etablierte sind, kann man sich den Rest sparen, weil man sowieso keine Zulassung erhalten würde. Das bedeutet aber nicht, dass im anderen Fall keine kritischeren Studien nachgelegt werden würden.
Die EMEA alleine ist übrigens nur eine Behörde von vielen, also selbst wenn die ihre Anforderungen sehr niedrig festlegen würden, gäbe es da noch andere, schon alleine deshalb geben sich seriöse Unternehmen die allergrößte Mühe bei ihren Studien, wenn nämlich eine Behörde Bedenken hat, werden die anderen hellhörig - und das ist auch sehr gut so.

Wink
12. Februar 2012, 22:15
Itiswhatitis
348 Beiträge

el_muerte schrieb:
Itiswhatitis schrieb:

Ich hatte mir die Freiheit genommen, von der Annahme auszugehen, das reiche Länder nur reich sein können weil es arme Länder gibt.

Verwirrt


Naja, um links zu definieren, muss es auch rechts geben.

Damit meinte ich eher: Wenn in unserem Geld/Wirtschafts-system irgendwo ein großes + steht, muß irgendwo auch ein (auf Dauer meist noch größeres) - stehen.Zwinker
el_muerte schrieb:

Auch wieder sehr einseitig und schwarzmalerisch.

Das kann man natürlich jedem Kritiker vorwerfen.Grins
Ich glaube eher daß der Verfasser (Jörg Schaaber) sehr zurückhaltend und vorsichtig in der Ausführung seiner Beobachtungen war. Er hat schließlich einen guten Ruf zu wahren und mächtige Gegner.
el_muerte schrieb:
Die Vereinfachung der Zulassung hat eigentlich für alle Seiten nur Vorteile. Wobei ich das nicht Vereinfachung sondern Optimierung nennen würde. Z.B. macht es Sinn einen Standard zu haben, wie Studien aufgebaut werden müssen, wie die Ergebnisse dargestellt werden müssen etc.

Daß das Sinn macht bezweifelt wohl keiner.
Wenn allerdings die Studien selbst, und die Darstellung der Ergebnisse derer, in maßgeblichen Punkten von den gewinnorientierten Pharmazieunternehmen selbst beeinflußt sind, wird die Optimierung wohl vor allem in den Kassen derselben stattfinden.Unschuldig
Genau genommen ist die EMEA übrigens keine Behörde, sondern eher eine art administrative Agentur.Zwinker
13. Februar 2012, 17:48
el_muerte
10915 Beiträge

Das passt ganz gut zum Thema Wink
13. Februar 2012, 19:39
Itiswhatitis
348 Beiträge

Danke für den Link el.

Europäische Kommission zeigt sich von ACTA-Protesten unbeeindruckt
Vogel
DEUTSCHLAND: WACH VERDAMMT NOCHMAL AUF!
02. Juli 2012, 13:17
Caipinator
6 Beiträge

"Banken und Finanzmogule regieren die Regierung welche uns regiert" FAKT!Trotzdem pöbeln alle immer zuerst auf Angie und Konsorten....und das ist FALSCH!!!! Ergo, solange niemand diesen Umstand ändert, ändert sich für uns auch nichts. Ende der Diskussion! Die Rockefellers und Rothschilds dieser Welt gehören entmachtet,enteignet und...nee, das schreib ich jetzt lieber nicht, aber ich denke ,man versteht was ich meine.Wink
Daniel
23. April 2013, 18:21
Itiswhatitis
348 Beiträge

Leute, wollen wir uns soetwas tatsächlich gefallen lassen ?
Etwas wichtiges kann ich mir kaum vorstellen
23. April 2013, 18:34
el_muerte
10915 Beiträge

Ja, sowas geht völlig an den Medien vorbei.
Ist ja auch irgenwie unwichtig sowas...
ACTA war ein Witz gegen das.
Vogel
Mir ist schon seit Jahren schleierhaft, wie Monsanto es immer wieder schafft solche Sachen durchzukriegen. Da müssen doch schon etliche Millionen Schmiergeld geflossen sein. Hmm
23. April 2013, 22:49
SchuettelStefan
19716 Beiträge

Rechnest Du wirklich noch in Millionen el?
Die EU-Polit-Kasper (wobei der Vergleich eigentlich eine Beleidigung für jeden ehrbaren Kasper darstellt und ich entschuldige mich daher auch bei allen hier mitlesenden Kaspern für diese Entgleisung) schaffen es in schöner Regelmäßigkeit ihre vorangegangenen Abartigkeiten durch immer abstrusere Nachfolgen in den Schatten zu stellen.
Also ganz ehrlich, die Augsburger Puppenkiste ist ein Scheißdreck gegen diesen Verein. WuetendVogelWuetend
23. April 2013, 22:56
shakingharry
3368 Beiträge

Willst du damit Jim Knopf und Lukas, Urmeli und andere beleidigen ? Obwohl du ja Recht in der Sache hast.